In El Salvador werden Frauen wegen einer angeblichen Abtreibung bis zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt. Hintergrund dieser unmenschlichen und frauenfeindlichen Praxis ist das absolute Abtreibungsverbot im Land. Es spielt keine Rolle, ob die Schwangerschaft eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Mutter darstellt oder Folge einer Vergewaltigung ist. Selbst Frauen, die Fehl- und Totgeburten erleiden, werden kriminalisiert: die Justiz wirft ihnen vor, heimlich einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen zu haben. Frauen, die aus armen Verhältnissen stammen, sind besonders betroffen. Ihr «Verbrechen»: eine junge, arme, alleinerziehende Frau ohne formale Bildung zu sein. Sie werden von vornherein als schuldig betrachtet und können sich keinen Rechtsbeistand leisten.

Seit 2023 existiert Mujeres Libres als legaler Verein. Das Frauenkollektiv hat sich jedoch bereits 2020 zusammengeschlossen. Die aus dem Gefängnis entlassenen Kolleg*innen unterstützen sich gegenseitig im Wiedereingliederungsprozess in verschiedene gesellschaftliche Bereiche wie Bildung, Wohnen, Gesundheit.

https://www.tagesanzeiger.ch/umstrittenes-abtreibungsgesetz-frau-aus-el-salvador-kommt-nach-verurteilung-wegen-abtreibung-frei-523830626466